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Wärme erzeugen, Wärme transportieren, Wärme übergeben

Sie interessiert, was hinter dem Wärmeverbund für Vals steckt? Dann schauen Sie etwas genauer hin.

1. Wärmeerzeugung

Unsere Wärmeversorgung basiert auf der Verbrennung von Holzschnitzeln. Dabei wird die im Holz gespeicherte Sonnenenergie in Wärme umgewandelt. Bei der Ernte von Nutzholz (geht in die Sägerei) fallen Aste, Nadeln, Wurzelholz an. Auch die Waldpflege liefert einiges an Holz, welches bei uns als Hackschnitzel-Holz verwertet wird. Ein lokales Forstunternehmen verarbeitet dieses "Restholz" zu Hackschnitzeln und liefert es zu uns. Rund ein Drittel der Holzschnitzel stammen dabei aus dem Valserwald, der Rest kommt aus der übrigen Surselva.

Die Holzschnitzel werden im Ofen bei einer Temperatur von ca. 900°C verbrannt. Die dabei entstehende Wärme wird via Wärmetauscher auf den Heißwasserkreislauf übertragen, der auf etwa 95°C erhitzt wird. Die gesamte Anlage mit ihren relevanten Parametern werden durch ein modernes Prozessleitsystem gesteuert. Die Fernüberwachung erlaubt die Fernsteuerung der Anlage. 

Das erhitzte Wasser wird in einem Speicher mit einem Volumen von 88.000 Litern zwischengespeichert. Dieser Heisswasser-Speicher dient dazu, die Wärme sofort bereitzustellen wenn es gebraucht wird. Umgekehrt dient er zur Pufferung in Phasen mit niedrigerer Nachfrage. So kann der Ofen möglichst gleichmässig betrieben werden und es entstehen minimale Emissionen. Die Abluft wird zusätzlich über einen elektrostatischen Abscheider (Filter) von Feinstaub gereinigt. Dessen Wirkung und Laufzeit wird regelmäßig vom Amt für Natur und Umwelt überprüft.

Für den Fall, dass der Holzofen ausfällt oder während Wartungs- und Reinigungsarbeiten nicht zur Verfügung steht, verfügen wir über Ölheizung, die die Wärmeerzeugung vorübergehend übernimmt.

Unterhalt

Den Unterhalt des Holzofens führen wir in Zusammenarbeit mit dem Kaminfeger und den lokalen Unternehmen Bernimänner AG und Comet GmbH selber durch. Dabei übernimmt Silvio Jörger als Anlagenwart die Vorbereitung und Durchführung der Arbeiten. Zweimal jährlich wird dazu der Ofen abgestellt und im Wesentlichen folgende Arbeiten ausgeführt:

  • Reinigung des Ofens
  • Kontrolle und ggf. Austausch von Verschleissteilen
  • Durchführung von Kleinreparaturen
  • Kontrolle der Mess- und Regeltechnik
  • Einfahren und Einregulieren der Anlage

2. Wärmetransport

Das in der Heizzentrale erzeugte, heiße Wasser wird über das Fernwärmenetz zu den Wärmebezügern transportiert. Ein separates, Netz versorgt die Sennerei mit Prozesswärme. 

Auf der Strecke von etwa 1,8 km zwischen der Heizzentrale und der Therme verlieren wir im Hochwinter auf diesem Weg weniger als 2°C an Vorlauftemperatur.

Wasser ist durch seine grosse Wärmekapazität in der Lage sehr viel Wärmeenergie zu speichern, zu transportieren und zu übertragen. Das bestehende Fernwärmenetz in Vals stellt auch langfristig keinen Engpass für die Wärmeversorgung unserer Kunden dar.

Herzstück

Das Fernwärmenetz bildet somit das Herzstück des Wärmeverbunds. 

Sollten sich in den kommenden Jahren neue Technologieen zur Wärmeerzeugung durchsetzen, sind wir mit dem bestehenden Fernwärmenetz jederzeit in der Lage die Wärme aus neuen Wärmeerzeuger in unseren Wärmeverbund zu integrieren.

Der Verlauf des Fernwärmenetzes ist auf dem GIS hier verfügbar. (=> Gemeinde => Fernwärme Werkplan)

In Vals verfügen wir derzeit über sieben Kilometer an Fernwärmeleitungen. Die Wärme erreicht so unsere Kunden, wo sie an die an das Haus "übergeben" wird.

3. Wärmeübergabe

Nach dem Transport der Wärme über das Fernwärmenetz wird die Wärme mittels einer Übergabestation an die Wärmeverteilung im Gebäude übergeben. Im Haus bestehen dazu Heiz- und Boilerkreisläufe, welche die Wärme zu den Räimen bzs. Heisswasserverbrauchern bringen.

Die Übergabestationen sind individuell ausgelegte Systeme, die aus den Komponenten wie Wärmetauscher, Steuerung, Ventilen und Mess- und Regeltechnik etc.. bestehen. Dabei wird auf eine hohe Standardisierung und volle Kompatibilität innerhalb des Wärmeverbunds geachtet. Die in den meisten Häusern installierte Kompaktgruppe (Bild) mit einer Leistung von bis zu 12 kW besteht aus einer Heiz- und Trinkwassererwärmungs-Ladegruppe. Diese wird vorverkabelt und anschlussfertig von der Firma SYSBO geliefert. Damit ist sichergestellt, dass alle Komponenten optimal aufeinander abgestimmt sind.

Jede Übergabestation kann von der Wärme Vals über das Fernwartungssystem angesteuert werden, läuft aber grundsätzlich eigenständig und kann auch vor Ort einfach bedient werden.

Details

Mehr Details zu unseren Übergabe-stationen sind hier zu finden. In den meisten Fällen kommt das "X20 Grundmodul" zum Einsatz und wird je nach Bedarf ergänzt.

Die Übergabestation bildet die Schnittstelle zwischen der Verantworlichkeit der Wärme Vals AG und der jeweiligen Eigentümerschaft. Die sog. Primärseite (Fernwärmenetz) ist im Eigentum und in der Verantwortung der Wärme Vals AG. Die Sekundärseite (Hausinstallation mit Boiler und Radiatoren oder Fussbodenheizung) ist im Eigentum und in der Verantwortung der Hauseigentümer.